Würzburger Stadtmeister 2015

Eigentlich wollte ich an diesem Tag an den Fels fahren, am Liebsten mal ausprobieren, ob man schon wieder im Zillertal klettern kann…
Doch das Wetter spielte nicht mit. Ab Mittag sollte es ordentlich regnen.

Nagut – Planänderung.

Finale Würzburg; Foto: Patty Varasano

Finale Würzburg; Foto: Patty Varasano

Pauline und ich traten wirklich den weiten Weg nach Würzburg zur Stadtmeisterschaft an. In der Qualifikation zählten die schwersten 5 Begehungen aus 12 Qualirouten. So auch bei den Bouldern. Hier waren es die besten 3 Wertungen.
Wir legten mit der fünftschwersten Route los und steigerten uns bis zur anspruchsvollsten Qualitour im neunten Grad. Da ich der einzige war, der die letzte Route durchsteigen konnte und bei den Bouldern auch nicht gerade versagte, stand ich auf Platz 1 der Ergebnisliste vorm Finale. Pauline kletterte auch fleißig und schob sich ebenso auf die Poleposition.
Gebannt starrten wir auf die Finalrouten, die sich als deutlich steiler als die vorherigen Klettereien heraustellten! Unbekannte Griffformen lugten von dort oben herunter und wir konnten nur rätseln, wie gut diese Griffe wohl sein mögen. Im Damenfinale konnte ich noch beobachten, wie Pauline den 2. Platz holte, starke Leistung!

Finale Würzburg; Foto: Patty Varasano

Finale Würzburg; Foto: Patty Varasano

Dann musste ich auch schon in die Isolation hinter der Wand, sodass ich meinen Mitstreitern beim Klettern nicht zuschauen konnte. Das Publikum war richtig laut und ich sah immer nur einen Schatten an der Wand entlang huschen wenn jemand ins Seil fiel. Die Anspannung stieg immer weiter an. Jetzt saßen wir nur noch zu zweit, bereits ins Seil eingebunden, da und warteten auf unseren Einsatz. Plötzlich wurden die Jubel immer lauter und wir ahnten, dass dies eine Top-Begehung war.
„OK“, dachte ich mir, „wenn diese Route gerade getopt wurde, dann kann ich das auch!“ Die Angst und Aufregung wandelte sich jetzt in pure Selbstsicherheit.
„Und jetzt, aus München angereist, Steffen Hilger“, rief mich der Moderator hervor. Da stieg ich auch schon ein und die ersten Henkel gaben mir ein gutes Gefühl. Zügig kletterte ich bis zur Hälfte zum ersten schweren Zug. Hier mussten wohl die anderen Finalisten richtig dynamisch an den guten Griff hingefeuert haben. Ich setzte einen Hook im Dach und zog dann statisch an den Schüttler. „Gut, nun die Gedanken sortieren“, sagte ich zu mir selbst. „Welche Lösung ist die Beste? Welcher Griff ist der richtige von den dreien?“ Ich entschied mich für den obersten und das klappte hervorragend. Die Wand neigte sich nun wieder zurück in einen leichten Überhang. Hier war wieder Technick an kleineren Griffen gefragt, doch die waren alle besser als erwartet. Vor dem letzten Zug wartete noch ein Stehproblem und dann hatte ich den Topgriff in der Hand!

Finale Würzburg; Foto: Patty Varasano

Finale Würzburg; Foto: Patty Varasano

Mit diesem klaren Sieg ergatterte ich den Titel des Würzburger Stadtmeisters der Herren.
Das Publikum war echt super und es war ein tolles Gefühl, volle Leistung gebracht zu haben und dafür belohnt zu werden. 🙂

free

In der Quali ganz oben; Fotograf: Marco KostAuf der Freizeitmesse „f.re.e“ werden jedes Jahr die Bayerischen Bouldermeisterschaften, sowie die Climb-Free ausgetragen. Letzterer Wettbewerb fand am Freitag statt und fließt in die Wertung zum Oberlandcup mit ein. In der Quali zählen die 5 besten Versuche an insgesamt 16 Bouldern. Als Bester nach der Vorrunde trat ich im Finale vor die 3 Boulder. Für die beiden Sprünge brauchte ich mehrere Versuche, bis ich sie doch in den letzten Sekunden der vorgegebenen Zeit bewältigen konnte. Das Publikum war durch die vielen Messebesucher echt super! Am Ende reichten die zahlreichen Versuche nur für den 4. Platz. Erster wurde mein Boulderwelt-Teamkollege Christoph Gabrysch.

Finale Boulder 3; Fotograf: Marco KostAm Sonntag gings dann mit 50 Herren auf der Bayerischen an den Start. In der Quali holte ich 3 von 5 Tops und kletterte auf den 6. Platz. Im Halbfinale warteten 4 Probleme à 5 Minuten auf die Kletterer. Für mich gings gut los mit einem Flash auf der Platte. Der bloße Anblick vom nächsten Leistenboulder zauberte mir schon ein Grinsen aufs Gesicht. Doch leider rutsche mir zweimal der Fuß weg, sodass ich erst im dritten Versuch das Top holte. Der Boulder 3 startete mit einem Sprung an ein Volumen, das mir viel Haut kostete. Den ersten Zug endlich geschafft, kletterte ich auch gleich bis zum letzten Griff. Finale Boulder 2; Fotograf Marco KostAm Boulder 4 war es dann verdammt knapp. Mit den Fingerspitzen war ich schon am Topgriff, aber konnte ihn leider nicht ganz halten. So blieb mir der Einzug ins Finale verwährt und ich rutschte auf den 9. Platz. Allerdings weiß ich nicht, ob meine Finger noch ein Finale überstanden hätten, so durch war meine Haut.
Mit meiner Leistung war ich dennoch zufrieden, denn ich kämpfte in den Finalrunden immer so lange, bis ich den Boulder im letzten Moment knacken konnte!
Dieser Wettkampf hat mir nach einer dreiwöchigen Erkältung auf jeden Fall wieder viel Kraft gegeben. Jetzt fühl ich mich wieder deutlich fitter!

Deutschlandcups in Neu-Ulm und Berlin

Nun bin ich also mittendrin in der Wettkampfsaison im Seilklettern. Der zweite  deutsche Leadcup fand in Neu-Ulm statt. Die erste Qualiroute war technisch und sehr schwer. So gab es kein einziges Top. Ich erreichte eine gute Höhe, doch plötzlich machten die Arme komplett zu. Ich dachte mir noch, dass der Griff, den ich gerade halte ziemlich gut ist, doch weiterziehen konnte ich nichtmehr. Die zweite, athletischere Route mit dem dynamischen Schlußzug konnte ich durchklettern! Das war gleichzeitig auch mein erstes Routen-Top auf einem Deutschlandcup. Doch leider reichte es nicht ganz fürs Finale. Der 13. Platz ist aber kein schlechtes Ergebnis.

Am nächsten Tag gings nach Regensburg. Die Weltmeisterschaft der Bergführer stand an und ich wurde zum Schrauben der Finalrouten eingeladen. Es kamen zwei gute Routen mit Wettkampfcharakter dabei heraus. Am Wettkampftag stellten sie sich allerdings als etwas zu schwer heraus.

Eine Woche später brachte mich Pauline nach der Berufschule zum Flughafen. Freitag Abend nahm ich die Maschine nach Berlin, denn der letzte nationale Wettkampf in diesem Jahr fand in der Hauptstadt statt. Leider versemmelte ich die Quali so richtig. In beiden Routen war bereits bei der Hälfte ein Sprung zu bewältigen – einmal nahm ich zu viel Schwung, das andere Mal dann zu wenig…
Naja egal, da ich noch nie zuvor in Berlin war, blieb dadurch mehr Zeit für die Stadtbesichtigung. Am selben Wochendende jährte sich auch der Mauerfall zum 25. Mal. So gab es eine extra Veranstaltung am Brandenburger Tor. Mit Sophia aus Rosenheim erkundete ich dann die Innenstadt. Die ehemalige Grenze zwischen Ost und West wurde durch eine Reihe von Ballons dargestellt, die durch ganz Berlin ging. Es war ein cooles Wochenende in einer für mich neuen Stadt.
Schließlich landete ich auf dem 22. Platz in der Gesamtwertung der diesjährigen Leadsaison bei insgesamt 50 Teilnehmern in der Kategorie der Herren. Flo Hecht und Kathi Haimerl aus dem High-east Athletenteam konnten gute Wertungen bis zum 4. und 7. Platz bei der Jugend erreichen!
Bundestag in Berlin

8 Tage Vollgas!

Die diesjährige Leadsaison hat wieder begonnen. Endlich! – Ich freu mich schon lang drauf.
Auftakt war der Wettkampf in Darmstadt. Die vierstündige Fahrt und die Nacht im Auto machten die Atmosphäre vor der Qualifikation nicht grad angenehmer. Ich habe einige bekannte Gesichter aus dem Vorjahr erkannt und schon gings los. Bei beiden Qualirouten stellte sich schnell heraus, dass es jeweils bei der Hälfte eine klare schwere Stelle gab, die einige ins Seil fallen ließ. In der ersten Route konnte ich diese Stelle überklettern, rutschte jedoch beim Griff darüber unglücklich weg. Leider gelang mir der Sprung in der anderen Tour nicht und so reichte es bei weitem nicht ins Finale. Ich kam lediglich auf den 19. Platz. In der Jugend zog jedoch mein Schützling Flo Hecht ins Finale ein und erkämpfte den 4. Platz im Lead und sogar den 3. Platz im Speed!

Um halb 3 nachts kam ich dann zuhause in München an und versuchte so schnell, wie möglich einzuschlafen. Denn schließlich ging es schon wieder um 7 Uhr morgens weiter in die Schweiz für die komplette Woche! Da will man ja auch nicht zu spät kommen.

Unterwegs war ich mit Pauline, Maxi und Marie und wir waren alle, alle, alle alle sooo verrückt. Da es am ersten Tag schüttete, suchten wir uns das regensichere Gebiet Paschga raus. Genau mein Stil! Leicht überhängend – positive Leisten – weit durchblocken! So fielen auch schnell die ersten 7b+en im Onsight.
Im Waldsektor an der Galerie konnte ich gleich zwei 8a`s an einem Tag klettern! Und ich hätte am liebsten immer weiter gemacht, wäre es nicht jeden Tag wieder aufs Neue viel zu früh dunkel geworden…
Dieses Mal besuchten wir auch das Tessin und nach zwei gemeinen Eingewöhnungsplatten (6a+ und 6b+), konnte ich dann auch wieder am Gneis klettern… Im steileren Gelände gings dann doch n bissl besser 😉 Immerhin gelangen mir 2 Routen im Grad 7c+.
in einer 8a an der GalerieRückblickend kletterte ich 11 Routen von 7b bis 8a in 6 Tagen. Aber so richtig gut wurde es erst durch das leckere selbsgekochte Essen am Abend (mit feinstem Parmesan), die hitzigen Kartenrunden und die blödesten Sprüche.

Doch es blieb keine Verschnaufpause, denn kaum zuhause angekommen, wartete schon der nächste Wettkampf am darauffolgenden Tag. Diesmal die Süddeutsche Meisteschaft in  Neu-Ulm, – das ist Gott sei Dank nicht ganz so weit weg.
Die Quali lief super! Ein Top in der ersten Route und in der zweiten fehlte mir nur noch der letzte Griff. Doch schon war ich nur noch 7. nach der Quali. Doch das reicht für den Einzug ins Finale. Leider konnte ich den schweren dynamischen Zug bei der Hälfte der Finalroute nicht lösen, so fiel ich auf Platz 8 zurück. In der bayerischen Wertung wurde ich Vierter. Das ist doch ganz OK.

…im nächsten Blogeintrag erzähle ich dann von den darauffolgenden Deutschlandcups!

Münchener Stadtmeisterschaft 2014

Im Finale! Foto: Florian GriesbeckEndlich war es wieder soweit. Die Münchener Stadtmeisterschaft fand wie jedes Jahr im Sommer vor der großen Wettkampfpause statt. Für mich macht es gerade hier viel Spaß, weil man viele seiner Mitstreiter gut kennt.
Nach einer guten Quali, in der ich nur einen einzigen Boulder nicht klettern konnte und die Route bis kurz unters Top stieg, zog ich auf Platz 2 ins Finale ein.
Hier gab es 2 Boulder zu bewältigen. Den ersten flashte ich als einziger! Doch der zweite war nochmal schwerer und ich konnte um ein Haar den Bonusgriff nicht festhalten. So rutschte ich auf Platz 3 ab. Hätte ich diesen Griff nur ein wenig länger gehalten, so hätte ich das Finale für mich entschieden. In der Gesamtwertung des Oberlandcups holte ich dafür den 2. Platz. Der Tag war auf jeden Fall super und hat jede Menge Spaß gemacht.

 Siegerehrung; Foto: Florian Griesbeck

1. Markt Schwabener Bouldercup

Der Ort Markt Schwaben verfügt über eine kleine, aber feine Halle, in der man vor allem gut bouldern kann. Dieses Jahr fand dort erstmalig ein Spaßwettkampf statt. Für den Routenbau hat der Vorstand der Sektion Walter Kressirer mich gefragt und das lasse ich mir natürlich nicht nehmen. In der Quali gabs 25 verschiedenste Boulder zu bewältigen. Hier konnten sich schon die Favoriten aus meinem Athletenteam hervorheben. Im Finale wartete dann jeweils eine Bouldertraverse pro Startklasse auf die Wettkämpfer, die es in 5 Minuten zu bewältigen galt. Die Schwierigkeit war genau richtig, sodass das Ergebnis klar selektiert wurde und jeweils nur der Beste den langen Boulder toppte. Die Kinderwertung konnte Felix Hecht für sich entscheiden. Bei den Damen flashte Julia Kressirer souverän den Finalboulder und holte sich den Sieg. Florian Hecht konnte den 2. Platz in der Herrenklasse erreichen. Nur hier blieb ein Top aus, woraufhin die begeisterte Menge den Routenbauer forderte. Denn sie wollten schon sehen, ob das hier überhaupt möglich ist. Also stieg ich ein und kletterte den Boulder durch!
(Ich muss dazusagen, dass ich ihn zuvor noch nicht durchgestiegen hatte 😉 ). Die Stimmung war echt super und im Anschluss holten sich alle noch was vom Grill.
Es war wirklich ein grandioser Tag, der mir sehr viel Spaß bereitet hat! Abschließend gings abends noch in die Stadt zum Feiern.

Tölzer Stadtmeisterschaft 2014

Julia Kressirer Tölzer StadtmeisterschaftDie Tölzer Stadtmeisterschaft ist vom Modus her mein Lieblingswettkampf. In der Quali gibt es 5 Routen und 3 Boulder, die jeder so weit wie möglich klettert. Jedoch gelang es mir bisher leider noch nie den Titel zu hohlen. In den letzten beiden Jahren war es immer sauknapp. Obwohl ich jeweils die Finalroute toppte, gewann jedes Mal mein Boulderwelt-Teamkollege Markus Herdieckerhoff, weil er in der Quali doch noch einen Boulder mehr geklettert hatte.
Dieses Jahr wollte ich es unbedingt wissen! Markus war natürlich auch am Start…
In der Quali toppten wir beide als Einzige alle 5 Routen (bis 7c) und flashten auch alle 3 Boulder. So standen wir wiedermal punktgleich auf Platz 1 vor dem Finale.
Ebenso im Finale waren Julia Kressirer und Florian Hecht Weiterlesen

Regensburger Stadtmeister

20140329_172952Vergangenes Wochenende reiste ich mit meiner Freundin nach Regensburg zur Stadtmeisterschaft. Die Qualifikation bestand aus einem dreistündigen Klettermarathon.

Wer viel klettert kommt ins Finale.
Wir kletterten am meisten und waren im Finale.

Die Finalroute wartete dann an der Außenwand auf uns und zog nach einer senkrechten Wand durchs steile Dach. Pauline kam am Weitesten in ihrer Altersklasse und holte sich den 1. Platz!
Ich kletterte die Finalroute bis zum Top und gewann den Wettkampf in der Herrenwertung.
So wurden wir das Siegerpaar und Regensburger Stadtmeister!
Abschließend genossen wir noch den Abend in der schönen Altstadt. 🙂

Finale auf der Süddeutschen Meisterschaft

Als erster Starter musste ich in die erste Qualiroute der Herren. Der Vorkletterer hat sich schwer getan und benötigte gleich mehrere Hänger. Doch ich kam gleich bis zum Top. Nach der zweiten Qualiroute, die deutlich schwerer war landete ich auf Platz 6 und zog ins Finale ein. Nach der Isolation besichtigten wir die Finaltour. Sie war sehr ausdauernd und mit vielen Zügen geschraubt. Ich konnte mich bis etwa 3/4 der Wandhöhe hinaufkämpfen. Doch immerhin sechs Starter schafften es weiter. So wurde ich 7. bei der Süddeutschen Lead Meisterschaft in Regensburg. In der bayerischen Wertung erreichte ich den 4. Platz. Am nächsten Tag unterstützte ich mein Jugendteam als Trainer.

Deutschlandcup in Würzburg

Kurz nach meiner Reise nach Mallorca fand der letzte Deutschlandcup im Seilklettern in diesem Jahr statt. Ich war leider noch gesundheitlich angeschlagen, konnte aber trotzdem beide Qualirouten bis dreiviertel durchklettern. Mit dieser Leistung unter den entsprenchenden Umständen war ich schon zufrieden. Das brachte mich dann auf den 13. Platz von 35 Herren. Deutsche Meister 2013 wurden Sebastian Halenke und Ana Tiripa.