In den letzten Wochen gings bei mir rund. Ich konnte viel Zeit am Fels verbringen und war auch dementsprechend erfolgreich.
Den Anfang machte ich auf den Spuren Alexander Hubers in Karlstein bei Bad Reichenhall. Dieses Sportklettergebiet ist bekannt für seine harten Huberrouten. Die Drugwall hier bietet anhaltende, leicht überhängende Wandkletterei vom Feinsten. Eine der schönsten Routen dort ist die „Kokain“ 8b. Ich musste mich beim weiten Hakenabstand an der Schlüsselstelle schon „gscheid zamreißen“! Aber im 4. Versuch gelang mir der Durchstieg!
Dann fuhr ich mim Reini mal zur nahegelegenen Weigend Wall. Nachdem ich die 8a „Sequester“ beinahe geflasht hätte, stieg ich in Heli Kotters „Iron Man“ 8c ein. Zuerst fühlten sich die Einzelzüge sauschwer an, doch dann bekam ich die Tricks raus. Knieklemmer hier, Toehook da und immer volle Spannung halten. Der untere Teil ist ein langer, schwerer Boulder bis zu einem Henkel, wonach
man noch die schöne Ausstiegsplatte der „Welcome to Weigend“ 7c rausklettern muss.
Zweimal musste ich noch nach Nußdorf kommen. Dann hatte ich volle Power, um die kleinen Leisten zuzuknallen. Für das Video konnte ich die Route sogar gleich nochmal durchsteigen. Das ist jetzt meine zweite 8c, das freut mich riesig! 🙂
Nur ein paar Tage drauf gings mit unserem Boulderwelt-Teamtrainer Christoph Gabrysch ins schöne Zillertal. Ein wahres Juwel ist der Atlantisblock direkt überm Bach. Hier konnte ich den „schönen Bob“ 8a klettern. Allerdings brauchte ich dafür echt viele Versuche. Der dynamische Zug im oberen Teil ließ mich in den Durchstiegsversuchen immer wieder ins Seil fallen. Irgendwann hatte ich die Nase voll und probierte die Minileisten, die in die völlig falsche Richtung zeigten, festzuhalten. Und tatsächlich funktionierte das. Mit einem ewig langen Kreuzzug kam ich an den nächsten guten Griff, doch nun musste ich schnell den Schwung auflösen. Sicherlich hatte das mit dem bewerteten 8a-Grad nicht mehr viel zu tun, aber für mich war dies die sicherste Lösung.
Und so kletterte ich die Route top.
Egal wie schwer die Routen bewertet sind, das Wichtigste ist der Spaß und das tolle Gefühl diese besonderen Linien zu klettern. Genau das macht das Klettern doch so schön!